Ein erfolgreiches Jahr für die Feuerwehr Lich Kernstadt
Wehrführer Christian Stein begrüßte alle Anwesenden und stellte die Beschlussfähigkeit fest.
Nach Bekanntgabe der Tagesordnung folgte der Bericht der Wehrführung über das vergangene Jahr 2017.
Bei der Totenehrung wurde Franz Gerd Richarz gedacht, welcher für alle unerwartet im letzten März verstarb.
Weiter ging es mit dem Bericht über das vergangene Übungsjahr. Insgesamt wurden an 20 Veranstaltungen 64 Stunden Ausbildung geschult. Insgesamt kommt die Einsatzabteilung somit auf 1586 Personalstunden am Standort. Hinzu kommen noch einige Sonderausbildungen sowie 27 Lehrgänge auf Landesebene, welche bei zeitlich nicht erfasst wurden.
Die Tagesübung stand ganz im Zeichen der Patientengerechte Unfallrettung. Hierzu schulten Experten der Firma Weber Hydraulik 25 Einsatzkräfte im Umgang mit Hydraulischem Rettungsgerät sowie Material zur Fahrzeugstabilisierung. Hierfür einen Dank an den Verein, welcher dieses Seminar finanzierte. Außerdem
wurde eine Schulung zu den drei neubeschafften Gasmessgeräten durchgeführt. Hiermit wurde eine bisher noch offene Lücke in Ausstattung und damit verbundener Ausbildung erfolgreich geschlossen.
Auch eine Ausbildungsthemenblock mit Schwerpunkt Gefahrgut wurde durchgeführt (Theorie, Stationsausbildung sowie Einsatzübungen). Diese zum Glück nicht alltägliche Einsatzthematik ist keine abstrakte Gefahr. Diverse Stoffe werden zum Teil in größeren Mengen in Licher Betrieben gelagert. Auch Einsätze im vergangenen Jahr, wie zum Beispiel der Gefahrgut Einsatz auf der Bundesautobahn 5. (Bei diesem Einsatz wurden Kräfte des Erweiterten Löschzuges nachalarmiert) zeige den Bedarf an Ausbildung und Übungen zu diesem Aufgabengebiet.
Zur normalen Standortausbildung wurden zwei neue Standarteinsatzregeln erarbeitet. Das diese standardisierten Vorgehensweisen sich auch im Einsatz bewähren können zeigte ein Brandeinsatz in einer Kindertagesstätte. Bei diesem Einsatz konnte ein weiterer Gebäudeschaden durch Brandrauch eingeschränkt und verhindert werden. Weitere Themen im Bereich der Ausbildung waren Objektkunde, Löschwasserversorgung sowie spezialisierte Ausbildung abgestimmt auf Geräte und Ausrüstung am Standtort. Auch Sonderausbildung zur Türöffnung, Absturzsicherung, Personal im Einsatzleitwagen fand statt.
Eine Kleine Aufmerksamkeit für überdurchschnittliche Übungsbeteiligung erhielten folgende Personen:
Hans Jörg Fischer war bei allen Ausbildungen anwesend, Niklas Gössel fehlte einmal , Sören Auer zweimal , Rene Seipp und Marc Vogt drei Mal .
Die Gesamteinsatzstärke der Einsatzabteilung beträgt 55 Personen welche durch 5 Einsatzkräften der Tagesfeuerwehr unterstützt werden.
Stellvertretender Wehrführer Timo Schnepf erläuterte die Einsatzstatistik von 2017. Auf den ersten Blick gibt es keine Besonderheiten zu den vergangenen Jahren. Allerdings ist eine jährliche Steigerung der Einsatzzahlen auch ohne Extremwetter Ereignisse zu erkennen. Es ist daher davon aus zu gehen, dass man zukünftig nicht mehr unter die Marke von 100 Einsätzen kommt. Die Einsatzverfügbarkeit von Personal ist zu jeder Tages- und Nachtzeit gesichert. Gerade für die Tagesbereitschaft wird dank der Weitsicht des Magistrates bei Einstellungen auf einen Feuerwehrtechnischen Hintergrund bei den Bewerbern geachtet und bei Einstellung zur Mitarbeit in der Tagesfeuerwehr hingewiesen.
122 Einsätze galt es im vergangenen Jahr ab zu arbeiten. Diese gliederten sich in 55 Hilfeleistungseinsatze, 47 Brandeinsätze, 10 Fehlalarme und 10 Brandsicherheitsdienste auf. Interessant ist hierbei die Aufteilung nach Tageszeiten. 75 Einsätze zwischen 6:00 und 18:00 Uhr und 47 Einsätze zwischen 18:00 und 6:00 Uhr. Besonders erwähnenswert waren der Einsatz für den Erweiterten Löschzug bei einem Waldbrand in Annerod. Bei diesem Einsatz waren die Licher Einsatzkräfte vollkommen Autark aufgrund des eigenen Wasservorrates. In Lich ist ein Abrollbehälter mit 10.000 Litern Wasser und ein Tanklöschfahrzeug mit 2500 Litern stationiert. In Verbindung mit einem faltbaren Wasserbehälter mit 5000 Litern Fassungsvermögen kam man ohne Pendelverkehr zur Löschwasserversorgung von anderen Wehren aus. Ein Todesopfer forderte ein Unfall zwischen einem PKW und einem LKW zwischen Lich und Nieder Bessingen. Ansonsten blieb es zum Glück nur bei Verletzten Personen im letzten Einsatzjahr.
Bei der Gerätepflege sind die Gerätewarte Sebastian Döll und Alexander Geiger nicht nur für die Kernstadt zuständig. Seit letztem Jahr werden sämtliche Schläuche geprüft, was einen zusätzlichen Zeitaufwand fordert. In regelmäßigen Abständen wird die gute Wartung und Pflege auch vom Technischen Prüfdienst des Landes bescheinigt. Auch im zentralen Bereich von Atemschutzwartung und der Kleiderkammer wird von den ehrenamtlichen Kräften viel Zeit beansprucht. In der Kernstadt wird die Organisation und Verwaltung für die gesamte Feuerwehr Lich durchgeführt. Hierfür einen Dank an Phillip Roth, Mario Eise, ( Atemschutz) und Markus Schnabel (Kleiderkammer). Auch in diesen Bereichen „spart“ die Stadt Personalkosten, da diese Arbeiten ehrenamtlich durchgeführt werden. Ein hauptamtlicher Atemschutzgerätewart welcher in Hungen stationiert ist kümmert sich um die Wartung der Atemschutzgeräte aller im Verbund organisierten Städte und Gemeinden. Die Wartung sowie die Organisation von Übungsgeräten und Austausch nach Einsätzen erfolgt aber von den örtlichen Atemschutzbeauftragten. Außerdem werden die Fortbildungen nach FwDV 7 von Phillip Roth durchgeführt.
Auch dem Team der Brandschutzerziehung gilt ein Besonderer Dank. Caro Stein und Thomas Pappe organisieren und führen die Brandschutzerziehung in den sechs Licher Kindertagesstätten durch.
Sören Auer berichtete über das vergangene Jahr der Jugendfeuerwehr. Das Jahr begann mit dem einsammeln der Weihnachtsbäume. Das Übungsjahr bestand aus Übungen, Schulungsabenden und allgemeiner Jugendarbeit. Der Stadtpokal aller Jugendfeuerwehren wurde besucht. Beim Berufsfeuerwehrtag wurde über die Stadtgrenze hinausgeschaut. Es wurde der Aktionstag „Jagt auf Mr. X“ der Jugendfeuerwehr in Frankfurt besucht. Basierend auf dem Spiel Scottlandyard mussten alle Mannschaften versuchen, ähnlich einer Schnitzeljagd, eine Person der Feuerwehr zu finden. Dieses Spiel wurde mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt. Die Jugendlichen waren mit Bus, U- und S- Bahn unterwegs. Wieder zuhause in Lich merkte man den Betreuern und den Jugendlichen die Anstrengung an. Aus diesem Grund fiel der Rest des Berufsfeuerwehrtages entsprechend ruhig aus. Bis auf einen Strohballenbrand blieben die Jugendlichen von „Einsätzen“ verschont.
Bei der Abschlussübung in Muschenheim arbeitete man gemeinsam mit den anderen Jugendfeuerwehren der Stadt zusammen um einen angenommenen Scheunenbrand mit vermissten Personen ab zu arbeiten. Insgesamt sind derzeit 17 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr aktiv.
Für sein besonderes Engagement als Betreuer wurde Hans Jörg Fischer mit einem Präsent geehrt.
„Hans Jörg ist schon lange als Betreuer in der Jugendfeuerwehr tätig und immer zur Stelle wenn irgendwo eine helfende Hand gebraucht wird“ lobte Sören die Arbeit des Betreuers.
Zum Schluss des Berichts dankte er allen Betreuern und der Wehrführung für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Besonders seiner Stellvertreterin welche am heutigen Abend ihr Amt aus privaten Gründen zur Verfügung stellt.
Carolin Stein berichtete über dem abgelaufenen Jahr bei der Minifeuerwehr. Insgesamt wurden 16 Treffen abgehalten worden. Als besondere Veranstaltungen sind zu nennen: Besuch des Kletterwaldes in Wetzlar, Besuch von THW und Polizei welche nach Lich kamen um allen Fragen der Kinder Rede und Antwort zu stehen und bereitwillig ihre Fahrzeuge und Ausrüstung erklärten, Übernachtung im Feuerwehrhaus mit Besuch der neuen Wache der Autobahnpolizei Butzbach und Kinderfasching.
Das größte Ereignis war die Minifeuerwehr Olympiade anlässlich des 10-Jährigen Bestehens im Rahmen des Tages der offenen Tür. Insgesamt besteht die Minifeuerwehr aus 29 Kindern die dem Betreuerteam manchmal alles abverlangte. Deswegen dankte Carolin den Betreuern ganz besonders für den nicht immer einfachen Einsatz für die Minifeuerwehr. Neun Kinder werden mit Erreichen des zehnten Lebensjahrs in diesem Jahr in die Jugendfeuerwehr wechseln.
Gerald Jung verlas den Bericht für die Ehren und Altersabteilung.
Es wurden zwölf Schulungsabende abgehalten, drei Versammlungen besucht und man hat zusammen an fünf Veranstaltungen teilgenommen. Beim Tagesausflug besuchte man das Wasserwerk in Inheiden und das Wasserkraftwerk Am Stausee in Nidda. Anschließend stärkte man sich beim Mittagessen. Insgesamt umfasst die Ehren und Altersabteilung zweiundzwanzig Mitglieder.
Grußworte vom Magistrat überbrachte Stadträtin Gisela Meyer. Meyer dankte den Einsatzkräften für die ehrenamtliche Zeit die für den Schutz der Licher Bürger und für die Ausbildung aufgebracht wurde. Besonders dankte Sie aber den Familien die im Hintergrund stehen und oft auf Ihre Angehörige verzichten müssen, wenn diese Ihren Dienst leisten. Dies ist heute nicht mehr selbstverständlich und verdiene Anerkennung. Man hat im vergangenen Jahr einiges in die Ausrüstung der Feuerwehr investiert und gibt somit den Einsatzkräften gutes Handwerkszeug mit auf den Weg.
Stadtbrandinspektor Marco Römer schloss sich den Worden von Wehrführer Stein in Bezug auf den gestiegenen Zeitaufwand für die Gerätewarte an. Das Amt der Gerätewarte und das der Leiter Atemschutz ist sehr zeitintensiv. Auch durch Schaffung von Hauptamtlichen Stellen wird der Aufwand für die ehrenamtlichen Kräfte nie ganz zu kompensieren sein. Vielen Dank für die wichtige Arbeit welche zusätzlich zum normalen Feuerwehrdienst aufgebracht wird. In diesem Jahr investiert die Stadt 110.000 Euro in die Anschaffung von neuen digitalen Meldeempfängern für alle Einsatzkräfte der Stadt Lich. Die Anschaffung wurde vom Land Hessen mit 24.000€ gefördert. Es soll auch eine überörtliche Kleiderkammer geschaffen werden.
Beförderungen für folgende Dienstgrade:
Feuerwehrmannanwärter Alexander Schultheiß
Feuerwehrfrau Michelle Falsett
Oberfeuerwehrmann Andreas Höpfl und Alexander Geiger
Löschmeister Phillip Roth
Und Zum Hauptlöschmeister Christian Schneider
Wahlen:
Zum Stellv. Jugendwart wurde Rene Seipp gewählt.
Gerald Jung wurde als Vertreter der Alters und Ehrenabteilung im Feuerwehrausschuss einstimmig wiedergewählt.