Gemeinsame Dienstversammlung aller Licher Einsatzabteilungen
Bereits am vergangenen Freitag fand im Ober-Bessinger Dorfgemeinschaftshaus die jährliche Dienstversammlung aller Licher Einsatzabteilungen statt. Neben zahlreichen Ehrungen für langjährige aktive Mitarbeit, Beförderungen für erfolgreich absolvierte Ausbildungen und die Aufnahme von 22 neuen Einsatzkräften standen auch drei Wahlen auf der Tagesordnung.
Stadtbrandinspektor Marco Römer begrüßte die Versammlung und die Ehrengäste, auch im Namen seines Stellvertreters Holger Merle, der diesen Abend das letzte Mal in dieser Position auf der Bühne saß.
In seinen Ausführungen zum vergangenen Jahr ging er auf einige Meilensteine im Bereich der Ausbildung, Technik und Einsätze ein. Der Digitalfunk wurde beübt und vor kurzem aus der Testphase in die reguläre Nutzung übernommen. Heißausbildung im Bereich Atemschutz, zahlreiche Seminare und Lehrgänge - alles in allem ein hoher Ausbildungsstand mit dem man sehr zufrieden sein kann.
Einsatzstatistiken und Zahlen rund um das Personal wurden von Holger Merle aufgezeigt. Seit Aufzeichnung der Zahlen, war das vergangene Jahr das Jahr mit den meisten Einsätzen. Alleine beim Unwetter im Juni wurden über 100 Einsätze an einem Tag bearbeitet. Sehr erfreulich ist die weiter zunehmende Personalstärke. Aktuell verfügt die Feuerwehr Lich über knapp 250 Freiwillige in den acht Einsatzabteilungen.
Markus Kerscher, ebenfalls das letzte Mal in seiner Position - Stadtjugendfeuerwehrwart - auf der Bühne, berichtete über die zahlreichen Aktivitäten der über 80 Kinder und Jugendlichen. Gemeinsame Ausbildungen, Freizeiten, Aktionen wie z.B. das Licher Polizei-Camp oder auch die erfolgreichen Abnahmen der Jugendflammen 1 und 2 wurden nochmal aufgezeigt. Auch in der Minifeuerwehr, also die Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren, haben zahlreiche Dinge erlebt. Der Personalstand ist stabil und einige Jugendlichen konnten im späteren Verlauf des Abends in die Einsatzabteilung übernommen werden.
Kerscher dankte hier noch mal seinem Stellvertreter Dieter Vorstandslechner, der nach fünf Jahren Amtszeit ebenfalls nicht zur Wiederwahl stand.
Stefan Thörner, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, zeigte in seinem Vortrag was im abgelaufenen Jahr alles realisiert werden konnte. So konnte für die Jugendarbeit ein ansprechender Flyer, ein Stundenplan oder eine Urkunde für das Polizei-Camp erstellt werden. Projekte wurden unterstützt, einheitliche Mailadressen erstellt, die Webseite erweitert und neue Inhalte eingepflegt. Dies dient der besseren Darstellung der einzelnen Abteilungen aber bietet auch ein Plus an Informationen für die Einsatzkräfte. Thörner zeigte auf, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr Lich auch auf kreisweites Interesse traf und man den Kreisfeuerwehrverband hier als Multiplikator unterstützte. Im laufenden Jahr sind weitere Dinge geplant wie z.B. ein Foto-Workshop, Ausbildung weiterer Pressesprecher und einheitliche Fahrzeugbilder.
Dr. Christiane Prinzessin zu Solms-Lich, die neue Vorsitzende des DRK Lich sprach im Anschluß in ihrem Grußwort zu den knapp 170 Anwesenden und warb für eine weiterhin gute Zusammenarbeit, in der Hoffnung dass sich diese auf Ausbildungen aber nur wenige Einsätze beschränkt.
Kreisbrandmeister Wolfgang Then lobte eingangs seiner Grußworte Stadtbrandinspektor Römer. Sein Engagement sei vorbildlich und das wolle er ausdrücklich betonen. Auch Then ging auf die Öffentlichkeitsarbeit ein. Er bekräftigte die vorherigen Ausführungen von Stefan Thörner und berichtete, dass man sehr erfreut wahrnimmt, was hier geleistet wird. Auch die Installation der Pressesprecher sei immens wichtig, das dürfe man nicht unterschätzen. Er selber habe dies beim dramatischen Einsatz Anfang Januar in Allendorf, bei dem zwei kleine Kinder ums Leben kamen und die überörtliche Presse an die Einsatzstelle kam, live miterlebt . Es sei eine unheimliche Unterstützung für den Einsatzleiter. Wie gut die Pressearbeit hier funktioniere, habe er u.a. auch bei der Einsatzübung an der Erich-Kästner-Schule letztes Jahr gesehen.
Sebastian Finck sprach als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes und erinnerte nochmal an die Gruppe des Landkreises (mit Landrätin Schneider an der Spitze), die am Deutschlandpokal in Nieder-Bessingen erfolgreich teilnahm.
1. Stadtrat Fischer überbrachte die Grüße des verhinderten Bürgermeisters und den städtischen Gremien. Er dankte den vielen Feuerwehrmännern und -frauen für ihr ehrenamtliches Engagement. Durch ein Unglück im familiären Umfeld kam er vergangenes Jahr selber in die Situation die Dienste der freiwilligen Helfer in Anspruch zu nehmen. Er berichtete, dass die betroffene Person nach Monaten auf dem Weg der Besserung sei und man sich der kompetenten Handlung der Ehrenamtlichen bewusst ist.
Zusammen mit Römer, Merle und Then übergab er zahlreiche Ehrungen:
Für zehn Jahre aktiven Feuerwehrdienst Enrico Bröckl, Miriam Döll und Philipp Roth (Kernstadt), Stephan Roth (Langsdorf), Ralph Schmidt (Eberstadt) und Oliver Wagner (Birklar).
20 Jahre ehrenamtlich dabei sind Michael Höfeld, Oliver Schauermann, Hans Wenzel und Daniel Jung (alle Langsdorf).
Das silberne Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen für 25 Jahre bekamen Christian Schneider und Frank Egger (Kernstadt), Kerstin Schneider (Birklar), Raphael Bender (Langsdorf), Dierk Keil (Nieder-Bessingen) und Sven Weisel (Eberstadt).
30 Jahre Dienst am Nächsten, dafür wurden Stefan Schwarz (Muschenheim), Claus Raab und Dirk Wagner (Bettenhausen) und Mathias Schäfer (Eberstadt) geehrt.
Mit großem Applaus wurde das goldene Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen an Günter Stein (Kernstadt) überreicht. 40 Jahre Einsatzdienst liegen hinter ihm.
In den Jahreshauptversammlungen der einzelnen Abteilungen wurden einige Führungspositionen neu gewählt, weswegen nun Entlassungen und Ernennungen zum Ehrenbeamten der Stadt Lich auf dem Programm standen.
Jochen Müller wurde zum neuen Wehrführer in Bettenhausen und Dirk Wagner sein Stellvertreter, nachdem Friedrich Mathes aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl stand. In Birklar konnte man einen stellvertretenden Wehrführer wählen: Marcel Bendig. Oliver Schauermann folgt Stefan Thörner als stellvertretender Wehrführer in Langsdorf, nachdem dieser aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Eine komplett neue Wehrführung gibt es in der Kernstadt: Christian Stein und Timo Schnepf. Christopher Menges folgt Dominic Weiskopf als stellvertretender Wehrführer in Muschenheim.
Per Handschlag und mit Übergabe der Satzung wurden Simon Thiel und Sophie Müller (Bettenhausen), Susanne Born (Birklar), Pascal Vorstandslechner (Eberstadt), Maximilian Hofmann und Dominik Bender (Langsdorf), Jan-Philipp Günter, Andreas Mandler, Andreas Meineke, Stefan Sasse, Rene Seipp, Marc Vogt, Sascha Wolf und Rick Steffan (alle Kernstadt), Maximilian Becker, Viktor Kammer und Nicolas Metzger (Muschenheim), Sabrina Zepter (Nieder-Bessingen) und Janina Göttsche (Ober-Bessingen) in die Einsatzabteilung übernommen und willkommen geheißen.
Im Anschluss fand die Wahl des stellvertretenden Stadtbrandinspektors statt. Im ersten Wahlgang standen vier Kandidaten zur Wahl. Die absolute Mehrheit (83 Stimmen bei 165 stimmberechtigten Anwesenden) erreichte hier keiner, sodass es eine Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen gab. Als wäre das nicht spannend genug, alarmierte die Leitstelle in Gießen die Kernstadtabteilung zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage. So verzögerte sich die Wahl, die letztlich Marco Hahn aus Ober-Bessingen zum neuen Stellvertreter von Marco Römer bestimmte.
Nachdem Markus Kerscher (15 Jahre im Amt) und Dieter Vorstandslechner mit der Floriansmedaille der hessischen Jugendfeuerwehr geehrt wurden, galt es auch hier Nachfolger zu bestimmen. Die Versammlung wählte hier Sören Auer (Kernstadt) zum neuen Stadtjugendfeuerwehrwart und Marc Kowal (Nieder-Bessingen) zu seinem Stellvertreter.
Zum Ende wurde sich nochmal auf den Bericht von Stadtbrandinspektor Römer bezogen und insbesondere auf die Bewertungen durch den technischen Prüfdienst. Dieser hatte bei drei Feuerwehrhäusern akuten Handlungsbedarf gesehen. Hierfür wurden Gelder in den Haushalt eingestellt. Die Versammlung wollte hier nochmal Informationen über die geplanten Interventionen und die Verteilung der Gelder.
Nach fast fünf Stunden beendete Römer die Versammlung und dankte den Anwesenden für die Ausdauer.