Zehn Gerettete bei Abschlussübung der Einsatzabteilung Langsdorf
Knapp dreißig Einsatzkräfte bekämpften am vergangenen Samstag einen Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in Langsdorf. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung, die Wehrführer Michael Höfeld und sein Stellvertreter Stefan Thörner zum Jahresabschluss vorbereitet hatten.
Um 16.30 wurden die ersten Langsdorfer Einheiten alarmiert: "Kellerbrand in der Brauhausgasse, Menschenleben in Gefahr", lautete das Einsatzstichwort. Daraufhin rückten das Langsdorfer Löschfahrzeug und der Mannschaftstransportwagen aus. In der Brauhausgasse angekommen, sondierte Sven Herrmann, der erste Gruppenführer vor Ort, die komplizierte Lage. Ein aufgeregter Handwerker empfing die Einsatzkräfte und teilte mit, dass bei Reparaturarbeiten im Keller ein Feuer ausgebrochen sei. Zwei seiner Kollegen seien noch im Keller und einer hatte sich in einen Raum im Erdgeschoss geflüchtet, ...
um dem beißenden Rauch zu entgehen. Das Treppenhaus war zu diesem Zeitpunkt bereits stark verraucht. Somit war den Anwohnern der oberen Wohnungen der Fluchtweg versperrt. Diese zeigten sich jedoch an den Fenstern und signalisierten, dass oben alles in Ordnung sei. Bereits bei der ersten Erkundung konnte die erste Person gerettet werden. Einer der Handwerker hatte sich bis an die Eingangstür vorgekämpft woraufhin die Einsatzkräfte den hustenden Mann kurzerhand aus dem verrauchten Treppenhaus zogen. Während sich Atemschutztrupps ausrüsteten, lies Gruppenführer Herrmann ein weiteres Löschfahrzeug und eine Drehleiter nachalarmieren. Unterdessen begann die Menschenrettung im Gebäude. „Die höchste Priorität hatte die Person im Keller, da sie unmittelbar von dem Feuer und dem Rauch gefährdet war", erläuterte Herrmann. Mit einer Hochleistungsnebelmaschine hatten die Organisatoren der Übung die sogenannte „Nullsicht" im Keller erzeugt. Zusätzlich wurde eine realistische Geräuschkulisse eingespielt. Die Trupps im Innenangriff mussten sich dementsprechend blind und taub durch die Kellerräume tasten. Dadurch gelang es erst dem zweiten Trupp die Verletzte Person im Keller aufzuspüren und mit einer Brandfluchthaube durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie zu retten, um danach die Brandbekämpfung aufzunehmen. Im Außenbereich lief derweil die Evakuierung der Personen im zweiten Stockwerk an. Mittels der angeforderten Drehleiter wurden die Frauen und Kinder vom Balkon gerettet. Im Innenhof wurde ein weiterer Bewohner des Hauses, vom Balkon des ersten Geschosses, mittels Steckleiter in Sicherheit gebracht. Nachdem dann auch die Person, die sich vor dem Rauch in ein Zimmer im Erdgeschoss geflüchtet hatte, aufgespürt und gerettet war, wurden der Keller und das Treppenhaus mittels eines Lüfters entraucht und die Übung beendet.
Die Bilanz: Zehn gerettete Personen, davon drei mit Rauchgasvergiftungen. Die Organisatoren Höfeld und Thörner zeigten sich mit dem Ablauf der Übung zufrieden und bedankten sich bei den Einsatzkräften für die gute Arbeit, die nicht nur bei dieser Übung, sondern auch während der abgelaufenen Übungssaison vorbildlich war. Besonderer Dank gilt auch den Kollegen aus Lich, für das zur Verfügung stellen des Löschfahrzeuges und der Drehleiter, sowie dem Langsdorfer Feuerwehrverein für das Spendieren eines köstlichen Bratens nach der kräftezehrenden Übung.