Übung auf dem Hofgut Kolnhausen

Lich (ak)

Dichte Rauchsäulen über den Dächern des Hofguts Kolnhausen wiesen den Wehrleuten aus Lich und Eberstadt den Weg zum Einsatzobjekt. „Wohnungsbrand im 1. OG, sechs Personen vermisst" hieß die zuvor eingegangene Meldung.

Jedoch handelte es sich nicht um einen Ernstfall, wie vor knapp 46 Jahren. Damals, am 9. September 1967, fiel ein Großteil der Stallungen des ehemaligen fürstlichen Hofgutes den Flammen zum Opfer. Feuerwehren aus Lich und Umgebung waren stundenlang mit der Brandbekämpfung beschäftigt.

Auch die von Gruppenführer Karl-Ludwig Eise ausgearbeitete Großübung brachte die insgesamt 42 Brandschützer und Rot-Kreuzler mächtig ins Schwitzen. Als Erstes erreichte der Löschzug der Licher Feuerwehr das zum Wohnkomplex umgebaute Übungsobjekt. Einsatzleiter Marcus Holle beorderte sofort mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung ins 1. Obergeschoß des nördlichen Gebäudeteils. Parallel dazu ließ er die Drehleiter in Stellung bringen. Deren Besatzung konnte binnen weniger Minuten einen Verletzten vom Dach retten.

Aufgrund des Ausmaßes forderte die Einsatzleitung weitere Kräfte nach. Unter der Leitung von Abschnittsleiter Timo Schnepf übernahmen die Fahrzeuge „Lich 1/22" und „Lich 1/44" im rückwärtigen Bereich die Menschenrettung und Brandbekämpfung. Über eine lange Schlauchleitung von der am Hofgut vorbei fließenden Wetter stellte die ebenfalls angerückte Feuerwehr Eberstadt die Wasserversorgung sicher. Auch stellte die Stadtteilwehr zusätzliche Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Zugführer Alexander Hejny errichtete mit seiner DRK-Ortsvereinigung Lich in ihrer Funktion als „Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst" einen Behandlungsplatz zur Erstversorgung der nach und nach eintreffenden Verletzten. Nach Abschluss der Rettungs- und Löscharbeiten kamen noch zwei Lüfter zum Einsatz, um die zweigeschossige Wohnung vom Rauch zu befreien.

Nach gut einer Stunde konnte Einsatzleiter Holle das Übungsende vermelden. Lichs Wehrführung, die als Übungsbeobachter fungierte, zeigte sich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Problematisch sah sie die Wasserversorgung, die nur über das Hydrantennetz nicht sichergestellt werden kann. Eine Zuleitung über ein offenes Gewässer, wie die nahe Wetter sei unverzichtbar. Ein Dank gilt der Hofgut-Verwaltung, die das Objekt zur Verfügung stellte, und den Verletztendarstellern der Jugendfeuerwehr.

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