Ganztagesübung der Einsatzabteilung Kernstadt

(ak/fs) Einen kompletten Samstag widmete die Freiwillige Feuerwehr Lich (Kernstadt) der Ausbildung. Schwerpunkt der alljährlichen Tagesübung war der Bereich „Brandeinsatz". Wehrführer Stefan Albohn konnte um 8:00 Uhr über 30 Frauen und Männer der Einsatzabteilung im Gerätehaus begrüßen.

Vormittags sah die Tagesplanung Stationsausbildung auf dem Feuerwehrgelände in der Ringstraße vor. Bei einer Einsatzübung sollte nachmittags das Erlernte praktisch umgesetzt werden.

Drei Stationen hatten die Ausbilder um Wehrführer Albohn vorbereitet. Verlegen von Schlauchreserven, Schlauchmanagement genannt, Strahlrohrarten und

Löschtechniken waren die Themen mit der sich Gruppe 1 (Ausbilder Sören Auer) auseinander setzen musste. Zugführer Marcus Holle und stv. Wehrführer Christoph Köstler kümmerten sich bei Ausbildungsstation 2 um die Menschenrettung unter Atemschutz. Gruppe 3 bekam taktische Belüftung und Einsatz eines Rauchverschlusses durch die Ausbilder Johannes Mader und Timo Schnepf vermittelt. Nach intensiven 60 Minuten erfolgte Stationswechsel. Noch vor der Mittagspause konnten die Gruppenmitglieder bei Einzelübungen das zuvor Gelernte umsetzen. Um die Verpflegung der Teilnehmer hatte sich Elmar Sandhofen, Mitglied der Ehren- und Altersabteilung, gekümmert. Unter erschwerten Bedingungen, da aufgrund der umfangreichen Umbaumaßnahmen am Feuerwehrhaus zurzeit eine Küche fehlt, sorgte er neben einem leckeren Frühstück auch für eine ausgiebige Stärkung während der einstündigen Mittagspause.

 

Als sich gegen 14:30 Uhr der Löschzug der FF Lich (Kernstadt) mit Martinshorn und Sirene durch die Altstadt in Richtung Rathaus kämpfte dachten einige besorgte Anwohner, dass es sich um einen Ernstfall handelte. Jedoch hatte Holger Merle, stv. Stadtbrandinspektor der Großgemeinde, das Licher Verwaltungsgebäude lediglich als weiteres Übungsobjekt an diesem Tage auserkoren. Die anrückenden Feuerwehrkräfte erwartete folgendes Szenario: In einem Kellerraum des 1848 erbauten Gebäudes kam es zu einem Brand. Da der Keller als Archiv genutzt wird und dort größere Mengen an Papier lagern, breitete sich das Feuer schnell auf das gesamte Kellergeschoss aus. Mehrere Personen wurden noch in den Räumlichkeiten vermutet.

Eine anspruchsvolle Aufgabe für die Einsatzkräfte, wie sich schnell herausstellen sollte. Nicht nur die engen und verwinkelten Kellerräume, sondern auch die mit Hilfe einer Nebelmaschine erzeugte starke Verrauchung erschwerte den Atemschutzgeräteträgern die Suche nach Vermissten. Über zwei Angriffswege machten sich die Besatzungen auf den Weg in das Rathaus. Während der Trupp des Hilfeleistungslöschfahrzeug den Weg durch den Haupteingang wählte, nutzen die Geräteträger des Tanklöschfahrzeugs einen seitlichen Zugang in die Kellerräume.

Das am Vormittag angeeignete Wissen hieß es nun praktisch umzusetzen. Mit Erfolg wie sich zeigte: Zügig erfolgte die Rettung der vermissten Personen, regelmäßige Lagemeldungen an Gruppenführer wurden durchgegeben und auch eine ausreichende Schlauchreserve verlegt. Durch die korrekte Nutzung des Rauchvorhangs konnte ein weiteres Ausbreiten der gefährlichen Rauchgase verhindert werden. Taktische Belüftung mit Überdrucklüftern sorgte im weiteren Verlauf der Übung für eine rasche Entrauchung der Kellerräume.

Im Außenbereich des Rathauses brachte sich währenddessen die Drehleiter in Stellung. Im Innenhof zwischen Rathaus und dem angrenzenden Textor-Haus galt es ein Übergreifen des Brandes auf benachbarte Gebäudeteile zu verhindern. Die Drehleitermaschinisten bewiesen dabei einiges an Fingerspitzengefühl. Im engen Altstadt-Innenhof musste der 30m-Leiterpark mit äußerster Vorsicht zwischen den Häuserzeilen bewegt werden.

Gegen 16:30 Uhr vermeldete die Einsatzleitung das Übungsende. Nach gemeinsamen Aufräumarbeiten folgte noch eine kurze Abschlussbesprechung.

Weitere Bilder finden Sie auf der Internetseite des Feuerwehrverein Lich-Kernstadt

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