Am vergangenen Samstag fand im Feuerwehrhaus Muschenheim eine Fortbildung für ausgebildete Feuerwehrsanitäter und Interessierte statt.
Christopher Menges, Notfallsanitäter und stellvertretender Wehrführer in Muschenheim, hatte sich hierfür einen guten Mix aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Übungen ausgedacht.

Die Anwesenden hatten die Möglichkeit den Notfallrucksack, der in allen Stadtteilfeuerwehren identisch ist, besser kennenzulernen und sich mit dem Material vertraut zu machen.

Bei allem Ernst der Ausbildung kam jedoch auch der Spaß nicht zu kurz. Es wurde viel gelacht und es gab leckeres Mittagessen.

Feuerwehrsanitäter sind Einsatzkräfte mit einer 70stündigen Ausbildung im Bereich der erweiterten Erste-Hilfe. Sie lernen u.a. die Erstversorgung bis zur Übernahme durch den Rettungsdienst und die anschließende Unterstützung.
So sorgen sie für zusätzliche Sicherheit der eigenen Kräfte im Übungs- und Einsatzziel und sind wertvoll bei Einsätzen mit mehreren Verletzten, wenn der Rettungsdienst noch nicht vollständig an der Einsatzstelle eigetroffen ist.

Ab dem kommenden Jahr wird es auch wieder Fortbilungen im Rahmen des "Netzwerk Feuerwehrsanitäter im Landkreis Gießen" geben.

Fast genau vor einem Jahr, am 17.09.2016, gaben sich Marco und seine Antje im Standesamt Lich das Jawort.

Marco ist der Leiter unserer Freiwilligen Feuerwehr und damit "Chef" der 240 ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

Antje ist die starke Frau an seiner Seite. Sie kümmert sich darum, dass Marco seine ebenfalls ehrenamtliche Tätigkeit so ausüben kann.
Sie ist da, wenn der Melder zum Einsatz ruft, einer der zahleichen Sitzungen und Treffen stattfindet oder was sonst noch so anliegt.

Fürs Kraft tanken ist Töchterchen Charlotte zuständig. Sie lenkt Papa ab und gibt ihm "Freizeit".

Vor der Kirche in Ober-Bessingen warteten zahlreiche Feuerwehrfrauen und -männer sowie Kids der Mini- und Jugendfeuerwehr. Sie wurden mit einem Schlauchspalier in Empfang genommen. Anschließend sollte Marco mit verbundenen Augen und auf Komando seiner Frau den Stift am Boden des Drehleiterkorbes in ein Glasgefäß lenken. Teamwork halt.
Zu guter Letzt wurden das Brautpaar mit dem liebevoll geschmückten Oldtimer LF8 der Kernstadt zur Tagesadresse nach Langsdorf gefahren.

Im Vorfeld wurde es angekündigt: ein Highlight jagt das nächste beim Tag der Feuerwehr in Lich, den der Feuerwehrverein in Zusammenarbeit mit der Einsatzabteilung Lich-Kernstadt, durchführte.

Seit mehreren Tagen war es nicht zu übersehen: an jeder Ecke, im Internet und der Zeitung wurde die Veranstaltung angekündigt. Schon Wochen im Voraus begannen die Vorbereitungen, um sich den Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessierten zu präsentieren. Seit dem frühen Morgen sorgten dann zahlreiche Helfer für einen unvergesslichen Tag.

Die Polizei Mittelhessen war mit dabei. Sie codierten kostenfrei mitgebrachte Fahrräder, standen mit ihrer Einstellungsberatung für Fragen zur Verfügung und waren präventiv mit der "Aktion BOB" im Einsatz.
Die Asklepiosklinik bot einen kostenfreien Gesundheitscheck an. Es wurden z.B. Blutdruck und der Blutzucker festgestellt.

Aber fangen wir von vorne an ... Am frühen Morgen bereits waren viele Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren nach Lich gekommen. Alle gehören sie zur Minifeuerwehr. Sieben Mannschaften aus dem Licher Stadtgebiet nahmen an der Olympiade zum 10jährigen Bestehen der Licher Feuermäuse teil. Hier hatten sich die Betreuer einige schöne und lustige Wettbewerbe ausgedacht.

Beeindruckt waren die vielen Besucher bei der ersten Vorführung, als man zeigte was passiert, wenn man brennendes Fett mit Wasser löschen möchte: es kommt zu einer Explosion, bei der das Wasser schlagartig verdampft und die brennenden Fetttropfen verteilt. Das Feuer würde sich rasch ausbreiten und schwere Verbrennungen drohen. Da ist es besser den Deckel oder einer Löschdecke zu nutzen.

Jonas Piontek, Fotograf aus Leidenschaft, zeigte im Rahmen der "Kunst in Licher Scheunen" eine Ausstellung im Schulungsraum. Neben Fotos gab es auch bewegte Bilder seiner "Gewitterjagd". 
Blitze, Wolken und andere Wetterphänomene führten zum ein oder anderen "Wow".

Einen anderen Blick auf die Stadt Lich gab es aus dem Drehleiterkorb in etwa 20m Höhe heraus. 

Am frühen Nachmittag hörte man ihn schon von weitem: der Rettungshubschrauber der Johanniter Luftrettung landete unweit des Feuerwehrhauses. Anschließend hatten die Besucher die Möglichkeit sich das alles mal aus der Nähe anzuschauen und die ein odere andere Frage zu stellen. Ein echter Publikumsmagnet.

Kurz darauf, man wollte gerade demonstrieren wie die Feuerwehr im Innenagriff bei einem Feuer vorgeht, kam es zu einem echten Einsatz. Kurzfristig mussten der Einsatzleitwagen, das Hilfeleistungslöschfahrzeug und die Drehleiter nach Nieder-Bessingen ausrücken und dort die Einsatzkräfte unterstützen.
Nach dem Einsatz konnte man dann mit dem Programm weitermachen und das Feuer entzünden. Hier konnte man in einen Container einsehen, in dem es brannte. Ein Trupp unter Atemschutz löschte das Feuer dann anschaulich.

Für etwas Spaß sorgte im Anschluß das Entenrennen im Weidgraben. Ein spannendes Rennen fand schließlich seine Sieger und diese bekamen entsprechend ein paar tolle Preise.

Wir freuen uns über das durchweg positive Feedback von den vielen Besuchern, ob im Dialog oder auch im Internet. Vielen Dank für das Interesse. Hier ein paar Impressionen:

 

(aw) Nach dem reichaltigen Mittagessen mit Spießbraten und leckerem vom Grill, welches Koch Dieter Volz zubereitete, wurde Karl Böhm von den Mini Grisus in die Jugendfeuerwehr übernommen.

Es folgte die Ehrung für 25jährige Vereinsmitgliedschaft von Sebastian Wolf.

Nach dem hausgemachten Kuchen mit Kaffee folgte eine Übung der Einsatzabteilung. Hier wurde ein angenommener Pkw-Brand simuliert und gelöscht. Den Übungsablauf kommentierte Wehrführer Andreas Wirth.

Auch für den Nachwuchs wurde etwas geboten: es gab Kistenstapeln mit Unterstützung der Drehleiter aus der Kernstadt Lich, sowie eine kleine Hüpfburg. Für Interessierte gab es noch schöne Aussicht von oben auf Birklar. Hier nochmal einen Dank an die Einsatzkräfte der Kernstadt, welche die Anwesenheit der Drehleiter ermöglichten.

Den Tag konnte man in Birklar bei warmen vom Grill und kaltem an der Theke gemütlich ausklingen lassen.

Die Feuerwehr, wie man sie kennt, an Einsatzstellen, mit roten Autos und Blaulicht, ist kein Verein. Sie ist eine kommunale Pflichtaufgabe und eine öffentlich-rechtliche Institution. Sie stellt eine Abteilung der Stadtverwaltung dar, so wie zum Beispiel der Bauhof, nur rein ehrenamtlich organisiert.
Und trotzdem gibt es auch Feuerwehrvereine und das ist auch gut so …

Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Versuche einer strukturierten Brandbekämpfung in unserer Gegend unternommen. Als eigenständige Städte und Gemeinden wurden etwa in den Jahren 1876 in Lich, 1895 in Birklar und 1897 in Nieder-Bessingen Feuerwehren ins Leben gerufen – als Feuerwehrverein.

Im Rahmen der Gebietsreformen, in den 1970er Jahren wurden die eigenständigen Gemeinden in die Stadt Lich aufgenommen.
Da es das Gesetz fordert, ist die Stadt verpflichtet, eine Feuerwehr einzurichten, das Personal vorzuhalten und die Technik zur Verfügung zu stellen.
Es sind seither nicht mehr die Feuerwehrvereine, die sich um diese Dinge kümmern, sondern die Kommune.
Im Falle der Stadt Lich gibt es also eine Feuerwehr und die besteht aus den acht Einsatzabteilungen, in jedem Stadtteil (außer Kloster Arnsburg) eine.
Führungskräfte sind Ehrenbeamte der Stadt Lich. Alle aktiven Einsatzkräfte unterstehen dem Bürgermeister (als oberster Dienstherr). Die Leitung der Feuerwehr obliegt dem Stadtbrandinspektor und seinem Vertreter.
Die Feuerwehr Lich besteht derzeit aus knapp 240 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die rund um die Uhr für Ausbildung und den Einsatzdienst einstehen.

Trotzdem gibt es noch die alten Feuerwehrvereine.
Jetzt mag man sich fragen: “Warum und wofür, wenn die Feuerwehr doch nun eine städtische Aufgabe ist?!“, aber die Antwort ist ganz einfach: weil die Vereine wichtig sind!

In vielen Dörfern und kleinen Städten sind diese Vereine Ausrichter traditioneller und beliebter Veranstaltungen und Feste. Nicht nur, dass diese zum „Dorfleben“ dazugehören und es attraktiv gestalten, es werden damit auch Umsätze, gar Gewinne erwirtschaftet. Und diese werden, so wie Mitgliedsbeiträge oder Spenden, satzungsgemäß für das Feuerlöschwesen eingesetzt.
So ist es üblich, dass von den Feuerwehrvereinen zusätzliche Kleidung (z.B. wärmende Wintermützen), Ausrüstungsgegenstände (z.B. Wärmebildkameras), sogar Autos gekauft und mitfinanziert werden, um die Stadtkasse zu entlasten und den Ehrenamtlichen ihre Arbeit zu erleichtern. Sie sind sozusagen Fördervereine.
Aber nicht nur für die finanzielle Unterstützung sind die Vereine ein unschätzbarer Gewinn, auch durch die Förderung des Zusammenhaltes zwischen den passiven Mitgliedern und den Aktiven. Ausflüge, Besichtigungen und Familienfeste sind wichtig. Oft werden Familienangehörige und Freunde stehen gelassen, wenn Sirene und Funkmeldeempfänger zum Einsatz rufen und man sich sofort auf den Weg macht.
Nicht zuletzt macht es aber auch Spaß, abseits der anspruchsvollen Ausbildung und den spannenden Tätigkeiten über die Lahn zu schippern oder sich bei Wochenendreisen mit dem Verein zu erholen.

Den 240 Einsatzkräften stehen knapp 1350 fördernde Vereinsmitglieder (jeder Stadtteil hat seinen Feuerwehrverein von damals behalten) gegenüber.
Jeder Einzelne unterstützt dabei durch seinen Mitgliedsbeitrag und sein Engagement in der Vereinsarbeit. Aber auch Personen, die den Vereinen eine Spende zukommen lassen, tun Gutes und Wichtiges.

Übrigens …
In Deutschland gibt es knapp 42.500 Einsatzabteilungen mit etwa 1.070.000 Einsatzkräften.
Davon verdienen aber nur 32.500 Personen in 100 Berufsfeuerwehren ihr Geld.
Alle anderen sind ehrenamtlich organisiert

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.