Rückläufige Einsatzzahlen in 2015

(mko) Rückläufige Einsatzzahlen, viele notwenige Investitionen wurden getätigt, ein guter Ausbildungsstand bei Führungs- und Einsatzkräften sowie eine erfolgreiche Jugendarbeit. Zu diesem Ergebnis kam man durch die Berichte der Führungskräfte auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Lich, die am 18.03.2016 in Eberstadt stattfand.

Stadtbrandinspektor Marco Römer berichtet über die "Höhepunkte" des vergangenen Jahres, darunter natürlich auch der erste Einsatz in der Silvesternacht, bei dem ein Wohnhausbrand die Unterstützung von 80 Einsatzkräften der Feuerwehr Lich forderte. Zwei Doppelhaushälften wurden durch dieses Feuer unbewohnbar. Der Einsatz hat gezeigt, dass Feuerwehr nur im Team funktioniert, so dass der Einsatz durch die Kräfte der verschiedenen Einsatzabteilungen schnell und gut abgearbeitet werden konnte. Doch auch verschiedene weitere Brände forderten 2015 die verschiedenen Einsatzabteilungen. Unter anderem ein Gartenhüttenbrand in der Kernstadt, ein PKW Brand in Langsdorf und eine brennende Hochdruckpresse auf einem Feld an der B457, wo auch erstmals der Abrollbehälter mit 10.000 Liter Wasser im Einsatz war, da die Presse und ein großer Teil des abgeernteten Feldes in Flammen stand. Besonders hervorgehoben hat Marco Römer die steigende Einsatzzahl durch ausgelöste Rauchwarnmelder in Privatwohnungen. Hier konnten dank einer kleinen Investition größere Sach- und Personenschäden verhindert werden.
Zu den Brandeinsätzen kamen 2015 auch mehrere Verkehrsunfälle hinzu. Vor allem im Bereich der B457 kam und kommt es noch immer zu zahlreichen Einsätzen.
Im Rahmen der allgemeinen Hilfeleistung wurde durch die Drehleiter Lich ein Altkleidercontainer geborgen, der von Unbekannten in einen Weiher in Lich geworfen wurde. Zu einem besonderen Einsatz kam es im vergangenen Jahr durch einen defekten Akku eines Rollstuhls. Hier konnten zwei Einsatzkräfte einer älteren Dame behilflich sein und sie vom Licher Schlosspark bis nach Hause schieben.
Auch im Zusammenhang mit dem großen Flüchtlingszustrom wurde die Feuerwehr Lich tätig. So wurde das Stromaggregat aus Lich in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung benötigt und der Katastrophenschutz-Löschzug zum Aufbau von Betten in der Notunterkunft in Lich angefordert.
Insgesamt zehn Einsätze mit dem Stichwort "Hilflose Person in verschlossener Wohnung" sowie 30 Brandsicherheitsdienste stellten ebenfalls einen Teil der Einsätze.

Weiterhin ging Stadtbrandinspektor Römer auf den Beschluss des Bedarfs- und Entwicklungsplans (BEP) ein. Die Fortschreibung des am 1. Februar 2006 beschlossenen BEP für die Freiwillige Feuerwehr Stadt Lich hat aufgezeigt, dass viele Maßnahmen, die im ursprünglichen Plan aufgeführt waren, abgearbeitet werden konnten. Zusätzlich festgeschriebene Maßnahmen ergaben sich unter anderem durch Änderungen von gesetzlichen Vorgaben sowie anderen Anforderungen, die an die Freiwilligen Feuerwehren gestellt werden. In den BEP mit eingeflossen sind zudem Maßnahmen die sich durch eine Revision der Unfallkasse Hessen im April 2014 ergeben haben, sowie Neuerungen am kreisweiten Fahrzeugkonzept. Ein zusätzlicher Gefahrenschwerpunkt bildet ausserdem der Wegfall der Werkfeuerwehr Ihring Melchior. Durch die großen Mengen an CO2 und Ammoniak musste im BEP berücksichtigt werden, dass hier spezielle Ausrüstungsgegenstände vorgehalten werden müssen.

Hervorgehoben hat Stadtbrandinspektor Römer, dass trotz der weiterhin problematischen Arbeitssituationen der Einsatzkräfte, ein Fortschritt bei der Ausrückstärke zur Arbeitszeit erzielt werden konnte. Durch bevorzugte Berücksichtigung von Feuerwehrleuten, bei gleicher Eignung, bei den vergangenen Einstellungen im Bereich Verwaltung, Bauhof und Stadtwerke, können diese Kräfte alleine bereits eine Löschgruppe mit neun Personen bilden und somit die Alarmsicherheit deutlich verbessern.

Neue Wege wurden im vergangenen Jahr vor allem im Bereich Atemschutz sowie der Ersatzbeschaffung von Mannschaftstransportwagen beschritten. Durch den Atemschutzverbund Ostkreis, bestehend aus Lich, Hungen, Grünberg und Laubach, wurde eine zentrale Atemschutzwerkstatt in Hungen eingerichtet. Hier werden zukünftig alle Atemschutzflaschen der Feuerwehren aus den beteiligten Kommunen gefüllt und geprüft.
Bei der Beschaffung der neuen Mannschaftstransportfahrzeuge wird die Stadt Lich zukünftig einen Großteil der Kosten übernehmen, da die Fördervereine durch den Wegfall von Einnahmen, die früher hauptsächlich durch die Ausrichtung von Veranstaltungen entstanden sind, in eine deutlich schlechtere finanzielle Lage gekommen sind.

Kurz angesprochen wurden von Marco Römer die Umstellungen durch TetraBOS (Digitalfunk) sowie die Neustrukturierung der Technischen Einsatzleitung durch Holger Merle, Dierk Keil und Stefan Albohn.

Im Anschluß an Stadtbrandinspektor Römer, präsentierte sein Stellvertreter Marco Hahn die Statistiken des vergangenen Jahres.
198 Einsätze, 520 Einsatz- sowie 3196 Personalstunden verdeutlichen das enorme Engagement, das den Ehrenamtlichen abverlangt wird. Hinzu kommen noch 59 Lehrgänge auf Kreis- und 22 Lehrgänge auf Landesebene.

Auch der Bereich Jugendarbeit hatte viel gutes zu vermelden. Stadtjugendfeuerwehrwart Sören Auer lobte das Engagement der Mini- und Jugendfeuerwehrwarte und deren Helfer, das sich deutlich in den stabilen Mitgliederzahlen widerspiegelt. Trotz der zunehmenden Konkurrenz aus der digitalen Welt gelingt es immer wieder neue Kinder und Jugendliche für die Institution Feuerwehr zu begeistern. So konnte die Mitgliederzahl von 81 auf 106 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren gesteigert werden. Die Minifeuerwehren konnten ihre Mitglieder Zahlen halten, obwohl 16 Kinder altersbedingt in die Jugendfeuerwehr übergetreten sind.
Sören Auer berichtete, neben den zahlreichen Übungs- und Gruppenstunden in den einzelnen Abteilungen, auch über die gemeinsamen Aktionen in 2015. So fand auch in diesem Jahr der Stadtpokal aller Licher Jugendfeuerwehren in Birklar, ein Tagesausflug in den MoviePark sowie eine gemeinsame Abschlußübung in Langsdorf statt. Bei den Minifeuerwehren war die "Minifeuerwehrolympiade", die im vergangenen Jahr in Muschenheim stattfand, ein besonderer Höhepunkt.
Drei Jugendliche sind von der Jugendfeuerwehr in die jeweiligen Einsatzabteilungen übergetreten. Sechs Jugendliche bestanden die Abnahme zur Jugendflamme II, ein Jugendlicher die Abnahme zur Jugendflamme III
Für das kommende Jahr sind Neu- und Ersatzbeschaffungen für die Dienstkleidungen der Jugendlichen sowie ein Ausflug mit den Minifeuerwehren, die seit 2015 auch dem Stadtjugendfeuerwehrwart unterstellt sind, in Planung.

Als Leiter des Teams "Öffenlichkeitsarbeit und Personal" stellte Carsten Kestawitz im Anschluß die Aktionen und Fortschritte dieser Arbeitsgruppe vor. Neben der Einführung von einheitlichen Mailadressen wurde ein Werbeplakat am Bauhof in Lich angebracht. Es wurden Flyer für die Jugendfeuerwehren erstellt und von Vertretern der Jugendfeuerwehren am 05.09. im Rahmen eines Aktionstages am EDEKA Markt in Lich verteilt. Neben den Flyern gab es Stundenpläne, Informationsbroschüren des Bundesamt für Bevölkerungsschutz mit Checklisten für den Katastrophenfall sowie zwei Schauübungen der Jugendfeuerwehren.
Das Pressesprecher Team der Feuerwehr Lich konnte auf fünf Personen ausgebaut werden. Carsten Kestawitz, der zu Jahresbegin die Pressesprecherfunktion von Stefan Thörner übernahm, erhält fortan Unterstützung durch Marc Kowal, Andreas Kuczera, Johannes Lang und Steffen Rühl. In diesem Zusammenhang besuchten Carsten und Marc im vergangenen Jahr auch ein Seminar "Fachberater Bevölkerungsinformation und Medienarbeit", bei dem neben Marketing und Rechtlichen Grundlagen auch der Umgang mit der Presse, ein Foto-Workshop sowie eine Schreibwerkstatt auf dem Themenplan stand.
Weiterhin wurden einheitliche Fotos der Führungskräfte angefertigt und veröffentlicht, ein interner Downloadbereich mit Informationen für die Einsatzkräfte geschaffen, sowie eine Familienfeier für die Einsatzkräfte und deren Angehörige organisiert und durchgeführt.

Im Anschluß an die Berichte folgten die Grußworte durch Bürgermeister Klein, Kreisbrandmeister Wolfgang Then, Stefan Becker vom Kreisfeuerwehrverband sowie Mario Brandl vom DRK.
Bürgermeister Bernd Klein dankte den Einsatzkräften, die einen Großteil ihrer Freizeit für die Feuerwehr investieren und den restlichen Bürgern in der Not zur Seite stehen. Ohne sie würde einfach nichts gehen. Es würde nichts bringen wenn die Stadt Material beschafft und es wären keine Hände da um es zu benutzen. Explizit lobte er die Jugendarbeit, welche in Lich sehr gut gelebt würde, und dankte den Betreuern für die Arbeit die sie leisten. Auch die Arbeit des Teams Öffentlichkeitsarbeit ist sehr gut und soll weiterhin so erfolgreich betrieben werden.

Kreisbrandmeister Wolfgang Then verkündete, dass die Leitstelle in Gießen seit 01.01.2016 komplett durch den Kreis Gießen betrieben wird. Auch die neuen Alarmpläne (AAO) würden nun nach und nach eingepflegt.

Im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes begrüßte Stefan Becker die Anwesenden und informierte zum Thema "Feuerwehr der Zukunft"

Mario Brandl dankte im Namen des DRK Lich für die gute Zusammenarbeit in 2015. Er berichtete von zwei gemeinsamen Übungen und wünschte sich einen weiteren Ausbau der Kooperation. Hierfür stellte er sich und sein Team gerne für gemeinsame Übungen zur Verfügung.

Im Rahmen der Ehrungen erhilten das "Silberne Brandschutzehrenabzeichen am Bande" Michael Höfeld aus Langsdorf, Rüdiger Zeutzheim sowie Marco Römer aus Ober-Bessingen. Mit dem "Goldenen Brandschutzehrenabzeichen am Bande" wurden ausgezeichnet Karl-Hermann Weber aus Nieder-Bessingen sowie Erwin Dielmann aus Langsdorf. Jens Görlach aus Eberstadt erhielt für langjähriges Engagement im Bereich Feuerwehrmusik das "Ehrenzeichen für Hessische Feuerwehrmusiker in Silber". Für langjährige unterstützung der Jugendarbeit erhielt Axel Behle (Eberstadt) die Florianmedaille in Bronze. Dass seine Arbeit in der Jugendfeuerwehr Eberstadt erfolgreich war zeigte sich auch daran, dass im Rahmen der Ehrungen auch Pascal Vorstandslechner mit der Jugendflamme III ausgezeichnet wurde.

Befördert wurden Dirk Wagner, Marcel Bendig, Patrick Kammer und Peter Wissig, jeweils zum Oberlöschmeister, und Christopher Menges zum Löschmeister.

Auf die Verabschiedung von Gerald Jung als ehemaliger Leiter Atemschutz folgten "standing ovations" der gesamten Einsatzkräfte. Dies zeigte, dass Gerald seit vielen Jahren ein geschätzter Kamerad ist und als Leiter der Atemschutzwerkstatt in Lich sehr gute Arbeit leistete.

Im Anschluß wurden Michael Höfeld zum Wehrführer in Langsdorf, André Schäfer zum Wehrführer in Eberstadt, Mathias Schäfer zum stellvertretenden Wehrführer in Eberstadt und André Hahn zum stellvertretenden Wehrführer in Ober-Bessingen ernannt. Des weiteren ernannt wurden Philipp Roth zum Leiter Atemschutz, Carsten Kestawitz zum Leiter "Prese- und Öffentlichkeitsarbeit", Dierk Keil zum Ausbildungskoordinator, Timo Schnepf zum Zugführer Löschzug Lich sowie Stephan Roth zum stellvertretenden Zugführer Löschzug Lich.

In die Einsatzabteilung übernommen wurden Mirko Schemm (Ober-Bessingen), Lucca Neumann, Alessandro Wenzel und Nico Baumann aus Langsdorf.

Das die Feuerwehr jederzeit einsatzbereit ist wurde deutlich als, wie im letzten Jahr bei der Jahreshauptversammlung, die Funkmeldeempfänger zu einem Einsatz riefen und Teile der Versammlung für die Bevölkerung davon fuhren.

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