Verpuffung in Kläranlage - Mitarbeiter vermisst

Die Einsatzabteilungen aus Lich Ober-Bessingen und Hungen Nonnenroth übten am Sonntag, den 28.04.2013 gemeinsam an der Kläranlage die zwischen den beiden Ortsteilen am Waldrand liegt.
„Öl ist aus einer undichten Stelle des Gasmotors zum Erzeugen von Wärmeleistung im Kellergeschoß des Maschinenhauses ausgetreten und hat sich an einem Abgasrohr entzündet."
1 Mitarbeiter der Kläranlage des Abwasserverbandes Lauter-Wetter wird nach ersten Löschversuchen im Keller vermisst,
weitere Kinder einer Grundschulklasse welche die Anlage besichtigen wollten hielten sich noch im Konferenzraum im 1. Obergeschoß auf.
Rauch dringt – von einem Nebelgenerator erzeugt – aus dem Maschinenhaus durch die Öffnungen nach außen und Kinder riefen um Hilfe.
Außerdem wurde noch ein Mitarbeiter im Pumpenraum des Maschinenkellers vermisst der nur Zugang über eine Wendeltreppe hat.

Das war die umfangreiche Ausgangslage welche durch die 2 Gruppen der Ortsteilwehren abzuarbeiten war die beide mit je einem
Tragkraftspritzenfahrzeug mit Fest eingebautem Wassertank(Florian Lich 08/48 und Florian Hungen 05/48) sowie 2 Mannschaftstransportwagen (Florian Lich 08/19 und Florian Hungen 01/19-1) angerückt waren.
Der Fokus dieser Übung die von Jörg Göttsche und Marco Hahn ausgearbeitet wurde lag auf der Personenrettung und der Brandbekämpfung im Innenangriff.
Unter umluftunabhängigem Atemschutz suchten jeweils 2 Trupps (also insgesamt 8 Feuerwehrkräfte) aus Ober Bessingen und Nonnenroth den Keller sowie das ganze Gebäude nach den „vermissten" Personen ab.
Die beiden Kläranlagenmitarbeiter konnten gerettet und dem „fiktiven" Rettungsdienst übergeben werden, das Feuer im Keller wurde gelöscht sowie der Rauch aus dem Gebäude entlüftet.
Zwei Grundschulkinder wurden aus dem Raum im 1. Obergeschoß über das noch verbleibende rauchfreie Treppenhaus nach draußen zum oberen Ausgang und Übergang des Faulturmes geführt und durch die Feuerwehrkräfte betreut.
Im Realfall hätte man die Personen dann von dort mit der Drehleiter retten können ohne dass Sie dem giftigen Brandrauch ausgesetzt worden wären.
Damit der bei einem Atemschutzeinsatz immer bereitstehende Rettungstrupp ebenfalls zum Einsatz kommt wird kurz vor dem Ende der Rettungsarbeiten noch ein Atemschutznotfall simuliert und eine „verunfallte" Feuerwehrfrau musste noch mit Hilfe des Rettungstuches aus dem Gebäudekeller transportiert werden.

Die Wasserversorgung musste von einem Unterflurhydrant auf der Strasse vor der Anlage aufgebaut werden da alle auf dem Gelände befindlichen Hydranten lediglich zur Betriebswasserversorgung mit wenig Förderleistung und besonderen Standrohranschlüssen vorgesehen sind.

Als Übungsbeobachter gibt der Licher Stadtbrandinspektor Marco Römer sowie die Einsatzleiter Michael Nachtigall (Ober-Bessingen) und Stefan Leipold (Nonnenroth)
im Anschluss an die Übung einige Anmerkungen zu möglichen Verbesserungen wie Fahrzeugaufstellung oder Hinweise zu den explosionsgeschützten Räumen.

Gelobt wird der ruhige und strukturierte Einsatzablauf ohne Hektik so dass ein „Chaos" und Fehler vermieden aber trotzdem zügig die Personen gerettet werden konnten.

Nachdem die Fahrzeuge und Geräte wieder einsatzklar gemacht wurden konnten alle Interessierten noch an einer kurze Betriebsbesichtung
der Anlage mit Erläuterungen durch den Betriebsleiter Dieter Jox teilnehmen und einiges über die Funktionsweise der Kläranlage sowie die Ortskenntnisse erfahren.

Wir danken dem Abwasserverband Lauter-Wetter und den Mitarbeitern der Anlage für die Möglichkeit an der Anlage üben zu können.

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